Seit dem 23.08.17 treffen laufend Mails oder Anrufe von besorgten Garbsener Bürgern beim Storchenbeauftragten Rainhard Löhmer und beim NABU-Vorsitzenden Waldemar Wachtel sowie NABU Mitgliedern mit dem Hinweis ein, dass einer der Meyenfelder Brutstörche verletzt ist und den linken Flügel hängen lässt. Die Art der Verletzung konnte nicht näher bestimmt werden. Der Storch ist noch flugfähig und kehrt zumindest nachts, auf das Haus auf dem das Nest gebaut wurde zurück. Die meisten Störche sind inzwischen auf dem Weg in Ihre Winterquartiere gezogen. Der flügelverletzte Storch ist bisher nicht abgezogen und wird vermutlich auch nicht mehr den Wegzug antreten.

Der Storch findet offensichtlich rund um Meyenfeld, Schloß Ricklingen auf den Äckern und in der Leinemasch noch genügend Nahrung. Es besteht im Moment und auf absehbare Zeit, wenn die Temperaturen mild bleiben, kein Grund zur Sorge.

Aus den Beobachtungen ergibt sich nachfolgender Befund:

  • Der Storch lässt den linken Flügel hängen, sodass die Schwungfedern den Erdboden berühren. Fortlaufend wird der Flügel angehoben. Der Flügel kann aber nicht in Ruhestellung am Körper fixiert werden und sinkt sehr schnell wieder nach unten
  • Eine äußere, offene Verletzung ist nicht zu erkennen. Der äußere Handschwingenbereich scheint nicht betroffen zu sein. Das Handicap liegt wahrscheinlich im Ellbogen- oder Schultergelenk – eher vermutlich im Ellbogenbereich und betrifft eventuell (nur?) die Muskulatur im Sinne einer Zerrung?
  • Der Storch kann sich am Boden normal bewegen und sich damit auch gut selbst versorgen. Er kann fliegen. Der Start ist zwar nicht beobachtet worden, aber der (Gleit-)Flug und die Landung. Alles sah überraschend normal aus. Sobald der Vogel gelandet war, senkte sich der linke Flügel ab und wurde sofort wieder hoch gezogen
  • Ein Einfangen des Storches ist unter den gegeben Umständen kaum möglich und auch nicht nötig. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Verletzung verheilt und der Flügel wieder funktionstüchtiger wird?
  • Es ist davon auszugehen, dass der Storch vor Ort zurück bleiben wird. Solange kein Dauerfrost oder eine hohe Schneelage auftritt, kann sich so ein Vogel allein ernähren und erfolgreich überwintern. Kälte ist für Störche nicht so das Problem. Er sollte aber im Auge behalten werden und ggf. mit Fisch, Fleisch oder Eintagsküken o. ä. versorgt werden. Wenn der Storch überlebt, kann er vermutlich mit diesem Handicap im kommenden Jahr durchaus wieder zur Brut schreiten
  • Die geplante Umsiedlung des Nestes vom Dachfirst auf eine Masthilfe kann unverändert verfolgt werden.