Die öffentliche Fledermausführung vom NABU Stadtverband Garbsen unter Leitung von der Fledermaus-Regionalbetreuerin Dagmar Strube im Stadtpark Garbsen war ein großer Erfolg. Über 30 Erwachsene und viele Kinder spazierten bei Dämmerung durch den Stadtpark und lernten die Faszination der Fledermäuse kennen. Mit Detektoren ausgestattet wurden die geheimnisvollen Tiere „gesucht“. Am Ende konnten fünf unterschiedliche Arten und über 100 Tiere gezählt werden.
Mit Einbruch der Dämmerung trafen sich die Teilnehmer und ehrenamtlichen Helfer des NABU am Eingang Kastendamm. Frau Strube informierte über die in Garbsen bereits entdeckten Arten und Besonderheiten der vom Aussterben bedrohten Tiere. Großes Staunen gab es bei der Tatsache, dass Fledermäuse pro Jahr nur ein Junges zur Welt bringen. Aber auch der Hunger ist enorm: So verspeist eine Zwergfledermaus in einer Nacht bis zu 4.000 Mücken.
Mit speziellen Fledermaus-Detektoren ausgestattet ging es los. Immer vorne weg, die vielen begeisterten Kinder. Schon nach wenigen Minuten schlugen die Geräte an. Aus den kleinen Lautsprechern ertönte das typische klackern, pochen und rattern der empfangenen Echolot-Signale, die die Tiere aussenden. Während manch einer die kleinen Flugakrobaten am Himmel noch suchte, konnte Frau Strube anhand der empfangenen Werte und der Flugbewegungen die unterschiedlichen Arten bestimmen.
Schon bald wurde klar: der Stadtpark ist guter Ort mitten in der turbulenten, lauten Stadt, um die Flattermänner zu beobachten. Wussten Sie eigentlich, dass die Fledermäuse im Stadtpark auch eine eigene „Autobahn“ haben? An einer Weggabelung rauschten dutzende Tiere mit rund 25 km/h knapp über den Köpfen der Teilnehmer hinweg. Bei völliger Dunkelheit navigierten die Tiere mit Hilfe von Echolot zielsicher durch die Lüfte. Menschen wurden dabei sicher umflogen. Denn schließlich interessiert sich die Fledermaus einzig für ihr Abendessen und nicht für den Menschen. Insekten, Käfer, Mücken & Co. stehen dabei auf dem Speisenplan.
Insgesamt 19 Fledermausarten gibt es in ganz Niedersachsen. Bereits 14 davon hat Frau Strube im Stadtgebiet schon nachweisen können. Während der heutigen Führung (30.08.2019) im Stadtpark wurden fünf Arten gesichtet. Darunter die Zwergfledermaus, die gerade mal so groß wie eine Streichholzschachtel ist. An den Seen und Teichen schwebten nur wenige Zentimeter über dem Wasser die Wasserfledermäuse, um nach Futter zu jagen. Und hoch über den Baumkronen flog dann noch der große Abendsegler durch die Lüfte.
Nach rund 90 Minuten ging die Reise in die spannende Welt der Fledermäuse zu Ende. Das Fazit: im Stadtpark wurden an diesem Abend rund 120 Fledermäuse gezählt. Neben den zahlreichen Beobachtungen konnten auch die vielen Fragen von den kleinen und großen Teilnehmern beantwortet werden. So zum Beispiel was man machen sollte, wenn man eine Fledermaus am oder sogar im Haus entdeckt. Ganz wichtig: Zunächst ruhig bleiben. Niemals die Tiere mit bloßen Händen anfassen. Auf jeden Fall sollte man sich direkt an die Fledermaus-Regionalbetreuerin Dagmar Strube wenden. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie auf www.nabu-garbsen.de. Eines war am Ende ganz klar: wer anfangs noch mit etwas beklemmenden Gefühlen gegenüber Fledermäusen die Führung begonnen hatte, der war hinterher davon befreit und einfach nur fasziniert von den Tieren.
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