Nach 2011 und 2012 gibt es seit Juli 2016 in Deutschland wieder ein Vogelsterben, das durch das tropische Usutu-Virus ausgelöst wird. Dieser Virus wurde erstmals 2010 in Stechmücken festgestellt und betrifft vor allem Amseln. Der NABU und Wissenschaftler des BNI (Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin) bitten um Mithilfe aus der Bevölkerung, um die Ausbreitung und Folgen der Vogelkrankheit genau analysieren zu können.

Es wird darum gebeten, kranke oder tote Amseln mit möglichst genauen Angaben zu Fundort, Funddatum und beobachteten Symptomen der Vögel zu melden. Der NABU sammelt alle Daten, wertet sie aus und stellt sie den Wissenschaftlern zur Verfügung.

Durch das Virus verursachte Todesfälle unter Vögeln treten jeweils während der Mückensaison von Mai bis November auf. Befallene Vögel wirken offensichtlich krank, werden apathisch und flüchten nicht mehr und sterben meist innerhalb weniger Tage. Fast immer sind es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. 2011 und 2012 starben möglicherweise von acht Millionen Brutpaaren 300.000 Amseln bundesweit an dem Virus.

Da insbesondere in wärmebegünstigten Regionen Deutschlands sich seit Juli diesen Jahres erneut Meldungen kranker und toter Amseln häufen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch weitere Regionen betroffen sind, deshalb bittet der NABU um Achtsamkeit und Mithilfe bei der Erforschung der Krankheit.